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Stromversorgung Deutschland

Der Strombedarf in Deutschland liegt zwischen 40 und über 80 GW, wobei die Versorgung bislang durch konventionelle Kraftwerke mit einer Leistung von über 100 GW erfolgte. Durch die feste Vergütung für regenerativen Strom im EEG wurden insbesondere Erzeugungskapazitäten aus Wind, Photovoltaik (PV) und Biogas in den letzten Jahren hinzugebaut (< 100 GW). Insbesondere Wind und PV unterliegen witterungsbedingt großen Schwankungen (nahezu 0 bis > 45 GW). Die jeweilige Differenz zwischen erneuerbarer Stromeinspeisung und Strombedarf, die sogenannte Residuallast, decken aktuell konventionelle Kraftwerke.

Die Residuallast schwankt erheblich, jedoch wird es mit zunehmender Stromeinspeisung aus Wind- und PV häufiger Zeiten geben, in denen sie gering ist – Kohle und Atom also nicht mehr gebraucht werden. Es wird jedoch selbst bei hoher installierter Leistung aus erneuerbaren Energien Zeiten hoher Residuallast geben. Um diese Versorgung sicherzustellen, insbesondere, wenn Kohle und Atom in den nächsten Jahren wegfallen, könnten Biogas- und Biomethan einen wichtigen Teil dieser Versorgung übernehmen.

Mit einer Leistung von ca. 3,6 GW liefert Biogas etwa 13 Prozent des gesamten erneuerbaren Stroms. Aktuell stellt sich die Stromerzeugung aus Biogas fast konstant dar, da ein Großteil der Biogasanlagen immer noch im Dauerbetrieb läuft. Dabei hat Biogas einen wesentlichen Vorteil gegenüber den fluktuierenden Stromerzeugern wie Wind und PV: Es ist speicherbar und kann flexibel und bedarfsangepasst erzeugt und verstromt werden. Durch die Flexibilisierung könnten zusätzlich etwa 10-15 GW flexible Spitzenleistung aus Biogas bereitgestellt werden; bei Erschließung aller Potenziale für die Biogaserzeugung sogar über 30 GW. Zu Zeiten hoher Residuallast ließen sich so mehr als die Hälfte des prognostizierten Leistungsbedarfes decken.

Stromeinspeisung zukunftsorientiert flexibilisierter Biogasanlagen in Gegenüberstellung mit den Strompreisen und der Residuallast.