VisuFlexFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Methodik

Aus den Bestandsanlagen wurden nur die konsequent flexiblen Einspeiser herausgefiltert. Damit wird das technische Potenzial unter Beweis gestellt. Das zeigt auch die stetige Zunahme solcher „Speicherkraftwerke“, deren Betriebsweise bei wachsendem Anteil erneuerbarer Energien immer wichtiger wird. Natürlich gibt es noch viele andere Anlagen, die durch kürzere Ab- oder Zuschaltzeiten oder durch das Angebot von Regelleistung auf ihre Weise flexibel betrieben werden. Deren Beitrag ist durchaus vorhanden, wird aber nicht durch Visuflex dargestellt.

Die Bereitstellung der Daten zur Stromeinspeisung erfolgt über verschiedene Direktvermarkter, die ihren Anlagenpool anhand definierter Auswahlkriterien analysieren und die Einspeisedaten in aufsummierter Form übermitteln. Durch die Zusammenfassung der Einspeiseprofile mehrerer Biogasanlagenbetreiber kann zum Schutz einzelner Betreiberdaten nicht nach Einzelanlagen differenziert werden. Die Daten der einzelnen Direktvermarkter werden ebenfalls aufsummiert, sodass aus der Visualisierung keine Rückschlüsse auf einzelne Direktvermarkter oder Biogasanlagenbetreiber möglich sind.

Die Auswahl geeigneter Biogasanlagen erfolgt anhand definierter Kriterien, mit denen sich objektiv und diskriminierungsfrei die flexibel und strommarktdienlich betriebenen Biogasanlagen identifizieren lassen. Die Identifikationskriterien wurden im Rahmen der ersten Projektphase erarbeitet und differenzieren zwischen flexiblen, bedarfsgerechten und überwiegend nicht preissensibel betriebenen Anlagen.

Für die Erarbeitung der Auswahlkriterien wurden Direktvermarkter, Betreiber, flex-erfahrene Planer sowie Wissenschaftler des Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) und des Fraunhofer IEE eingebunden. Folgende Kriterien wurden für die Auswahl zukunftsorientiert flexibilisierter Biogasanlagen (nach gültigem EEG-Anlagenbegriff) definiert:

  • Die Bemessungsleistung muss kleiner als das 0,5-fache der installierten Leistung (Doppelüberbauungsgebot EEG 2017) sein.
    PInst > PBem x 2
  • Die Bemessungsleistung muss mindestens zur Hälfte flexibel erzeugt werden. Bei teilflexiblen Anlagen, die einen Teil ihres Stroms in Grundlast erzeugen, z.B. bei nicht ausreichendem Wärmespeicher, muss die flexible Erzeugung überwiegen. Die vom Grundlast-BHKW erzeugte Bemessungsleistung soll weniger als die Hälfte der gesamten Bemessungsleistung ausmachen.
    Grundlast x 8760 = PBem (unflexibel) < PBEM (gesamt) x 0,5
  • Als flexibel gilt der Betrieb, bei dem die Anlage mindestens 4380 Stunden im Jahr ruht oder umgekehrt, bei dem die Anlage maximal an 4380 Betriebsstunden läuft.

Mit diesen Identifikationskriterien können die Direktvermarkter anhand des Lastprofils bzw. der Anlagen-Eckdaten zukunftsweisend flexibilisierte Biogasanlagen, die für die Darstellung im Vorhaben VisuFlex geeignet sind, identifizieren. Die Strom-Einspeisedaten der identifizierten Biogasanlagen werden aus den Daten gewonnen, die der Direktvermarkter vom Netzbetreiber erhält. Diese werden für jede Viertelstunde aufsummiert und vom Direktvermarkter dann an die VisuFlex-Datenbank übermittelt.